Allgemein Kommunalpolitik

Kein kostenloses W-Lan für Göppingen? Moment!

Die Stadt Göppingen schreibt auf ihrer Webseite „Eine Stadt befindt sich im stetigen Wandel. Konzepte und Planungen für die Weiterentwicklung der Stadt stellen die Aufgaben der Stadtentwicklung und Stadtplanung dar.“ Auch fällt die Werbephrase „Das Göppingen von morgen“ Ebenso bewirbt sich die Stadt mit den Worten „Die Hohenstaufenstadt Göppingen […] deren Name mit den Begriffen […] Kultur und Wissenschaft untrennbar verbunden ist.“ Auch sehr nett: „So ist Göppingen heute eine moderne Stadt“.

Leider sehen die Taten der Stadtverwaltung von Göppingen anders aus, wie die Südwestpresse berichtet: „Der kostenlose, öffentliche Internetzugang hält Einzug in Baden-Württemberg – aber noch nicht im Landkreis Göppingen.“

Es ist nicht so, dass es in Göppingen kein Gratis-W-Lan gibt (Siehe die Sammlung von Hotspots auf wlangp.de, die im Moment aufgebaut wird), jedoch wird keines davon subventioniert und gefördert. Eine Stadt sollte sich nicht auf private Betreiber von Gaststätten oder die Telekom verlassen dass die Stadt wettbewerbsfähig bleibt oder es wieder wird.

Die Garantie eines kostenlosen W-Lan-Zugangs in der Stadt ist wichtig. Wichtig für viele Menschen. Menschen die zum Beispiel im Rollstuhl sitzen, an diesen gebunden sind und Anwendungen wie „wheelmap.org“ benutzen, um Einkaufs- oder Freizeitmöglichkeiten zu entdecken die für sie geeignet sind. Sie ist wichtig, da immer mehr Menschen ihre Arbeit oder ihr Studium im Notebook mit sich herumtragen und auch wenn sie an der Neuen Mitte sitzen daran arbeiten wollen. Sie ist wichtig für Kunstschaffende, die Ihre Bilder schnellstmöglich auf internationalen Onlinegalerien veröffentlichen wollen.

Immer mehr Daten werden über das Mobilfunknetz übertragen, dieses (wichtige) Netz zu entlasten und Kapazitäten für größere Events zu schaffen ist wichtig, und gehört in meinen Augen zu den Aufgaben einer Stadtplanung.

Sich hier der Möglichkeit zu verwehren ein öffentliches W-Lan-Netzwerk zu betreiben, wie es Städte in der Nachbarschaft schon tun oder dabei sind ist eigentlich ein Zeichen dafür dass Göppingen der Zeit hinterherhinkt. Da helfen auch Architektonische Versuche wie die Neue Mitte nicht.

Die Möglichkeit W-Lan-Zugänge zu haben, schnelles Internet, eine exzellente Mobilfunkverbindung, die Verfügbarkeit von UMTS und LTE sind neben guten Verkehrsanbindungen und öffentlichen Verkehrsmitteln ein Garant für die Zuwanderung von jungen Menschen. Göppingen braucht diese Menschen.

(Dieser Text erschien ursprünglich auf rainerfueralle.de)